[gelöst] Vor- und Nachteile der gesteuerten Logistik

Hallo zusammen,

ich verfolge die Themen im Forum schon eine geraume Zeit als stiller Mitleser und habe mich heute erst hier registriert.

Mein Arbeitgeber führt als neue ERP-Software MS Dynamics NAV 2016 ein.
Ich bin seit kurzem mit den ganzen Themen die das Lager und die Logistik betreffen betraut worden. Dazu gehören auch die verschiedenen Stammdatentabellen.

Wir nutzen den rollenbasierten Client.
Unser Szenario sieht so aus dass, wir ein Zentrallager (mit gesteuerter Einlagerung und Kommissionierung) und mehrere (Aussen-)Lager (ohne gesteuerte Einlagerung und Kommissionierung) nutzen wollen.
In diesem Zentrallager haben wir ca. 10 verschiedene Lagerzonen mit mehr bzw. weniger vielen Lagerplätzen.
Meinen Kollegen und mir ist aufgefallen, dass es sehr umständlich ist im Zentrallager eine Inventur durchzuführen, da hier sehr viel manueller Aufwand beim Erstellen der Inventurlisten ansteht.
Ausserdem können wir die Inventuraufträge im Zentrallager nicht nutzen. Eigentlich schade, da diese doch recht komfortabel zu nutzen sind.
Auch eine Bestandsbuchung (Zu- und Abgang) sind hier etwas umständlich gelöst, da man erst im Logistik-Artikel-Buch.-Blatt etwas eintragen und registrieren und danach einen Ausgleich im normalen Artikel-Buch.-Blatt erstellen muss.
Mir ist bekannt dass ich nur in diesem Lager mit Lagerzonen arbeiten kann. In einem Lager ohne diese Funktion kann ich das nicht machen.

Deshalb meine Frage:
Welche Vor- bzw. Nachteile hat diese gesteuerte Einlagerung und Kommissionierung gegenüber einem Lager ohne diese Funktion?

Wir sind hier etwas ratlos, da uns unser Softwarepartner auch nicht gerade mit Informationen überschüttet.

Vielen Dank schon im Voraus für die Antworten.

Zuletzt geändert von Sascha_ME am 9. Mai 2017 06:14, insgesamt 1-mal geändert.

Welche Vor- bzw. Nachteile hat diese gesteuerte Einlagerung und Kommissionierung gegenüber einem Lager ohne diese Funktion?

Umfassende Gegenüberstellung:
Dynamische Lagerhaltung
Chaotische Lagerung vs. Statische Lagerung

Der dort erwähnte Nachteil

Nicht für jede Lageranforderung ist diese Lagerform geeignet.

kann man in NAV über Lagerklassen und Lagerzonen umschiffen. Die Artikel landen, wenn korrekt eingerichtet, dann automatisch in der Zone, wo sie keinen Schaden anrichten oder nehmen.

Warehouse Management

Danke für die schnelle Antwort.

Ist es dann überhaupt sinnvoll in NAV gleichzeitig beide Varianten zu nutzen?
Zum einen geht es um das Verständnis bei den Mitarbeitern, wann welches Buch-Blatt bzw. Vorgehensweise zu nutzen ist.
Zum Anderen müssen auch die entsprechenden Schulungsunterlagen (wegen unseren Anpassungen) erstellt werden.

Wäre es dann nicht doch besser man einigt sich auf eine Variante und zieht die dann komplett in der kompletten Firma durch, auch wenn wir z. B. Debitorenlager haben, die eigentlich nicht einmal einen Lagerplatz benötigen würden?

Hallo,

Ist es dann überhaupt sinnvoll in NAV gleichzeitig beide Varianten zu nutzen?

Das hängt davon ab, was du machst. Es sicher keine gute Idee den Lagerort des Servicefahrzeugs eines Servicetechnikers mit gesteuerter Logistik zu betreiben, auch wenn man das in der Zentrale macht.

Gruß Fiddi

Da haben Sie recht.

Allerdings ist bei der Inventur NAV im Vergleich zu unserem bisherigen ERP-System sehr umständlich.

In unserem bisherigen System wurde direkt ein Inventurauftrag erstellt und dieser auch gleich gedruckt, da die Zählung zeitnah erfolgen sollte.
Nach der Zählung wurden die erfassten Mengen im System eingegeben, registriert und dann war das Thema erledigt, da durch die Registrierung auch gleich der Bestand gebucht wurde.

NAV (egal ob mit oder ohne gesteuerte Einlagerung und Kommissionierung) ist hier doch deutlich umständlicher.
Sicher kann man für jede Lagerzone eine eigenes Logistik-Inventur-Buch-Blatt erstellen und anschliessend die Zähllisten drucken.
Allerdings kann man hier nicht sehen, für welchen Lagerplatz man die Zählliste schon gedruckt hat.
Da ist der Inventurauftrag aus NAV deutlich übersichtlicher und informativer - allerdings wieder nur für die nicht gesteuerte Einlageurng und Kommissionierung.

Hier sehe ich (zu unseren bisherigen ERP-System) deutlichen Mehraufwand und verminderte Übersichtlichkeit, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass mehrere Zähllisten für den gleichen Lagerplatz gedruckt werden. Selbst eine fortlaufende Nummerierung der Zähllisten ist hier nicht gegeben.
Vielleicht lässt sich so etwas allerdings durch eine Anpassung in NAV durch unseren Softwarepartern realisieren.

Hallo,

man könnte in NAV aber die Logistik- Inventur- Buchblätter nach Lagerplatzbereichen definieren, und entsprechend füllen, dann hast du das Problem, nicht zu wissen, ob du den Lagerplatz schon gedruckt hast, nicht.

Gruß Fiddi

Soweit bin ich auch schon gekommen, dass ich für jede Zone ein eigenes Logistik-Inventu-Buch.-Blatt erstellt habe.
Das Problem ist, dass wir an diesem Lagerort ca. 1400 Lagerplätze in den verschiedensten Zonen verwalten.

Aber selbst dann kann nicht nachvollzogen werden, für welchen Lagerplatz schon die Zählliste gedruckt wurde.
Hier wäre ein Inventurauftrag mit Logistik wünschenswert.

Am Ende der Inventur muss eben sichergestellt sein, dass auch jeder Lagerplatz und nicht nur jeder Artikel erfasst wurde.

Hallo,

ich meinte nicht Zonen sondern Lagerplätze. Wenn man Lagerplätze sinnvoll benennt, dann kann man die Lagerplätze auf Bereiche filtern, die man separat zählen möchte.

Gruß Fiddi

Wir haben z. B. folgende Bezeichnung für einen Lagerplatz:

DA0-A01-02

DA0 = Lagerbereich
A = Gang
01 = Fach (fortlaufend)
02 = Ebene (fortlaufend)

Dementsprechend kann man auch die Lagerplatzbereiche bei einer Inventur angeben.
Nur hat man hier als Inventurverantwortlicher einen immensen Aufwand und, anders als beim Inventurauftrag mit entsprechender Erfassung, hat man noch immer keine Kontrolle, welche Liste schon gedruckt wurde.

Hallo,

dafür kann man die Buchblätter entsprechend benennen.

Z.B. Name = 'DAXX-YY_1' das '_1' ist wichtig, damit die Standard-NAV- Funktion die Buchblattnummern nach dem Buchen hoch zu zählen, den eigentlichen Namen nicht zerstört.

Dann kannst du für jeden Lagerplatzbereich ein Buchblatt anlegen, und nach dem erstellen sofort drucken.

Gruß Fiddi

Z.B. Name = 'DAXX-YY_1' das '_1' ist wichtig, damit die Standard-NAV- Funktion die Buchblattnummern nach dem Buchen hoch zu zählen, den eigentlichen Namen nicht zerstört.

Oder über den Partner die dafür zuständige Funktion umbauen, sodass die Buchblattnummer nicht mehr hochgezählt wird.

Wird das Ganze dann nicht etwas unübersichtlich bei knapp 1400 Lagerplätzen?

Wird das Ganze dann nicht etwas unübersichtlich bei knapp 1400 Lagerplätzen?

Mehr nicht?
Aber Scherz beiseite. Du sollst ja nicht pro Lagerplatz ein neues Buchblatt erstellen, sondern nur für eine sinnvolle Anzahl von Lagerplatzgruppen (Ein Regal, eine Reihe, ...).

Diese Buchblätter (eigentlich die Namen) musst du dann auch nur einmal anlegen, und kannst Sie bei der nächsten Inventur wieder benutzen (wenn du den Nummerntrick berücksichtigst) .

Gruß Fiddi

Erst mal vielen Dank für die Hilfe hier im Forum.

Wie schon geschrieben, wäre hier eine "Logistik-Inventurauftrag" die wohl beste Lösung, aber solang M$ das nicht realisiert, müssen wir eben ohne auskommen.