Lagerabgangsmethoden neu einrichten

Hallo zusammen,

wir stellen demnächst um auf BC365 und müssen unbedingt unsere Lagerabgangsmethoden anpassen.
Diese wurde vor Jahren für viele Artikel falsch definiert.

Ich weiß leider nicht genau welchen Artikel ich jetzt mit welcher Methode definieren soll/muss.
Gibt es da eine Vorgabe?

Wir haben Fertigartikel mit Seriennummer (bestehend aus Baugruppen und Einzelteilen), Baugruppen und Einzelteile.

Meine Idee wäre folgende:

Fertigartikel (SN) : Standard
Baugruppen : FIFO
Einzelteile : FIFO

Unser Steuerberater meinte jedoch das es in Deutschland eher LIFO sein sollte wegen steuerlichem Vorteil (?).
Ich habe dazu noch nie was gehört.

Wer kann mir hier helfen die richtigen Methoden festzulegen?

Besten Dank

Zitat unseres Berater: "Als Lagerabgangsmethode können sie wählen was sie möchten, wenn ihre Wahl FIFO ist."

In meinen Augen ist FIFO die beste Wahl.

Danke für deine Info.

Hab folgendes gefunden:
"Steuerrechtlich ist nach § 6 Abs. 1 Nr. 2a EStG und R 6.9 Abs. 1 EStR für Steuerpflichtige, die ihren Gewinn nach § 5 EStG ermitteln, nur die Lifo-Methode erlaubt."
(https://www.smartsteuer.de/online/lexikon/v/vorratsvermoegen/)

Aber gilt FIFO auch für Artikel mit Seriennummern?

Also unser Fertigartikel wird durch einen Fertigungsauftrag durch Baugruppen und Einzelteile erstellt und mit fester Seriennummer aufs Lager gebucht.
Dieser Artikel wird dann im Verkauf mit der exakten SN verkauft. Läuft dieser Fertigartikel auch auf FIFO? Oder müsste es da nicht eher auf "Ausgewählt" stehen?
Wir haben echt immer Probleme mit der Lagerbewertung am Ende des Jahres und auch die Einstandspreise kalkulieren sich total fehlerhaft.

Danke

Hallo,

das mit dem FIFO für alles ist zwar am Besten nachzuvollziehen. Aber wer nicht nur Handel mit Stückartikeln betreibt, sollte sich da ein paar mehr Gedanken machen.

Grundsätzlich ist die Denkweise von Navbeginner schon richtig. Aber ändern lässt sich das nicht so einfach.

Weiterführende Informationen z.B. hier

Bei Seriennummern geführten Zukauf- Artikeln dürfte es herzlich egal sein, ob ihr mit LIFO oder FIFO arbeitet, da der Einstandspreis konkret nachvollziehbar anhand der Seriennummer zugeordnet wird. Aber ich bin kein Steuerberater

Gruß Fiddi

Bei Seriennummern geführten Zukauf- Artikeln dürfte es herzlich egal sein, ob ihr mit LIFO oder FIFO arbeitet, da der Einstandspreis konkret nachvollziehbar anhand der Seriennummer zugeordnet wird.

Wir kaufen KEINE Artikel mit Seriennummern ein, sondern verkaufen diese nur.
Wie ist es da?

Zum Thema LIFO sind hier auch Links:
viewtopic.php?f=19&t=13772&p=107069#p87414
viewtopic.php?f=19&t=13772&p=107069#p107069

Wir empfehlen unseren Kunden meistens FIFO, einige nutzen DURCHSCHNITT.
Kunden, die entweder keine korrekte Bewertung der Produktion haben (Einstandspreise, Bearbeitungszeiten) oder Soll-Ist-Abweichungen sehen wollen, verwenden STANDARD.
LIFO ist mir bisher noch nicht untergekommen.
Auf jeden Fall mit dem Steuerberater und dem NAV/BC-Beratungshaus abstimmen.
VG Mike

Ist es nicht für die Steuer relativ uninteressant? Am Ende wird das einmal im Jahr wichtig.

ERP-Bestand <> FiBu-Bestand.

Ist es nicht für die Steuer relativ uninteressant?

Es gibt diverse Unterschiede zwischen Handels- und Steuerbilanz. Die Bewertung der Vorräte (Umlaufvermögen) ist nur eine Position darin.
https://www.bwl-lexikon.de/wiki/steuerbilanz-und-handelsbilanz/
https://buchhaltung-lernen.de/allgemein/handelsbilanz-und-steuerbilanz.html

Es gibt diverse Unterschiede zwischen Handels- und Steuerbilanz. Die Bewertung der Vorräte (Umlaufvermögen) ist nur eine Position darin.

Internet... Das ist mir soweit bewusst. Da steht ja Bilanz.
Heißt es verbietet mir ja keiner eine Korrekturbuchung auf den Bestandskonten.

Als Beispiel bewerte ich nach festen Einstandspreisen. Im ERP möchte ich jedoch mittels FiFo die tatsächlichen Kosten an meinen Artikeln sehen.
Da mache ich am Jahresende eine Excelliste Bestand * Einstandspreis und buche die Differenz an mein Bestandskonto.

Ich als Buchhalter finde es immer merkwürdig wenn mir jemand erzählen will dass er Dinge aufgrund vom Steuerrecht unsinnig bucht. Ich mache Buchhaltung doch nicht (nur) für's Finanzamt. Ich mache das so wie es für mein Unternehmen und die Auswertungen die ich ziehen will am sinnvollsten ist. Wenn ich dann für die Steuerbilanz einmal im Jahr was umbewerten muss dann mache ich das halt, aber ich buche doch nicht nach Steuerrecht, gerade bei der Vorratsbewertung. LIFO ist i. d. R. betriebswirtschaftlich unsinnig. Im Zweifeslfall würde ich es hier sogar auf eine BP und eine Diskussion mit dem Prüfer ankommen lassen, kommt natürlich drauf an um welche Größenordnungen es geht.

...Wenn ich dann für die Steuerbilanz einmal im Jahr was umbewerten muss dann mache ich das halt, aber ich buche doch nicht nach Steuerrecht, gerade bei der Vorratsbewertung...

+1 Danke...