zeitverschobene Inventur

23. August 2016 11:50

Hallo liebe NAV-Gemeinde,

ich habe mal eine Frage zum ungeliebten Thema Inventur.
Aufgrund unseres recht umfangreichen Lagers, wollen wir eine Zeitverschobene Inventur einführen. Das heist wir wollen ca. 2 Wochen vor Stichtag anfangen zu zählen. Für die Inventur nutzen wir den Inventurauftrag. Da dies meine erste Inventur in NAV ist möchte ich gern vorbereitet ans Werk gehen und ersuche deshalb eure Hilfe. Ich denke der Ablauf gestaltet sich wie folgt:

1. Inventurauftrag erfassen / Zeilen berechnen
2. Erfassungen erstellen
3. zählen / Erfassungen ins System eingeben
4. Inventurauftrag buchen

Sollte dieser Ablauf an einem Tag stattfinden, leuchtet mir das auch ein. In einem Testsystem stoße ich aber auf folgende Fehler:

Angenommen die erwartete Menge im Auftrag wären 5 und wir zählen Montags 5 Stück und verkaufen Dienstags 2 Stück. Dann würden wir einen Mehrbestand von 2 Stück aufs Lager buchen. Da wir vor dem Verkauf 5 Stück gezählt haben, und dieser Wert ins System eingegeben wird. Das System dürfte am Buchungstag ja nur noch 3 Stück erwarten.

Das Problem liegt im zeitlichen Versatz zwischen Zählung und Eingabe sowie den Buchungen in diesem Zeitraum.

Wie organisiert man dieses Problem am besten und wie muss man NAV evtl. hier anpassen um quasi im laufenden Betrieb eine Inventur machen zu können.

Ich danke euch schon im Voraus für eure Meinungen und Beiträge

Mit freundlichen Grüßen
Moonman

System: NAV 2009 RTC

Re: zeitverschobene Inventur

23. August 2016 12:13

Hi,

Buchungsdatum des Inventurauftrags = Datum des Tages an dem gezählt wurde

z.B.
20.08.16 erstelle ich Inventurauftrag, erwartete Menge = 20 , Erfassungsliste wird gedruckt
21.08.16 Lagerbestand wird gezaehlt und in Erfassungsliste eingetragen
22.08.16 10 Stück werden Verkauft.
23.08.16 Erfassungsliste wird ins System abgetippt , Buchungsdatum Inventurauftrag auf 21.08.16 (Zähldatum) geändert. (Menge erwartet ergibt 20)
Buchen. Lagerbestand = 10

Re: zeitverschobene Inventur

23. August 2016 12:32

Hallo elTorito,


Aber grundsätzlich ergibt sich ja dann das Problem das wir aufgrund der Größe des Lagers nicht alle Artikel an einem Tag zählen bzw. eingeben können. Aus diesem Grund sind wir ja auf die versetzte Inventur angewießen.

Die Erfassungen würde ich zwar nach Lagerplätzen erstellen. Somit habe ich eine Übersicht welcher Lagerort/-platz schon gezählt bzw. eingegeben ist. Da aber Teilbuchungen (mit verschiedenen Buchungsdaten) im Inventurauftrag nicht möglich sind, wird mich dein Lösungsansatz nicht sehr weit bringen.
Ich denke auch nicht das man für jeden Artikle einen extra Inventurauftrag erstellen muss, das wäre ja Wahnsinn und absolut unübersichtlich.

Ich kann mir jedoch vorstellen, dass das Feld Erfassungsdatum und Erfassungszeit in der Erfassung selbst eine Rolle spielen. Nur finde ich nicht heraus welche. :-(

Eine zeitverschobene Inventur ist doch nicht so außergewöhnlich, dass man das nicht in NAV bedacht hat.

Re: zeitverschobene Inventur

23. August 2016 13:26

Eine zeitverschobene Inventur ist doch nicht so außergewöhnlich, dass man das nicht in NAV bedacht hat.

Im W1-Standard gibt es da gar nichts dazu. Die Inventuraufträge sind auch nur im DACH-Bereich mit dabei, früher gab es das nur als Add-on.
Ein Handbuch gibt es auch dafür, siehe hier.

Hier (bzw. für ältere Versionen hier) ist beschrieben, wie man die Erstellung des Inventurbuchblatts um das Zähldatum erweitern kann. Dann stimmt die Berechnung für diesen Tag rückwirkend.

Re: zeitverschobene Inventur

23. August 2016 15:48

Hallo,

Wir arbeiten normalerweise nicht mit dem Inventurauftrag, aber das Problem ist generell nur schwer technisch zu lösen, wenn während der Inventur Warenbewegungen stattfinden. Da hilft auch die Validierung des Zähldatums nicht sehr viel.

Generell bucht NAV bei einer Inventur nur die Differenz zwischen Sollbestand und Zählbestand, d.h. Sollbestand 10 Stück, Zählmenge 9 Stück führt zu einer Buchung mit einem Abgang von 1 Stück.

Du hast zwei Möglichkeiten das ganze zu lösen:
1. Du teilst deine Inventuraufträge zeitnah in kleinere Bereiche auf (z.B. Lagerplatz 1-20, 21-40,....) die du vor und während der Inventur sperren kannst. (funktioniert am sichersten)
2. Du stellst sicher, das die Zählmenge dem Bestand zum Zeitpunkt der Erstellung des Inventurauftrags entspricht (was zu einem definierten Zeitpunkt ohne Lagerbewegungen, also vor Arbeitsbeginn, passieren sollte). Dann müssen alle Warenbewegngen an den Lagerfächern dokumentiert werden, und bei der Zählung berücksichtigt werden ( Sollbestand 10 laut Inventur, Entnahme 2, Zugang 3, Menge Im Fach 9 führt zu einer tatsächlichen Zählmenge von 9+2-3= 8) (eher etwas kompliziert und erfordert sehr sorgfältige Mitarbeiter)

Wann du die Inventur dann verbuchst ist dann eher zweitrangig, Hauptsache das Buchungsdatum ist das Datum zu dem der Auftrag erstellt wurde, denn zu diesem Zeitpunkt findet die Bestandsveränderung statt. Also nicht zum 20.12. den Inventurbeleg erstellen, und zum 31.12. buchen,oder umgekehrt, dann buchst du evtl. Differenzen von Artikeln, die du zum Buchungsdatum nicht mehr oder noch gar nicht vorhanden sind bzw. waren.

Gruß Fiddi

Re: zeitverschobene Inventur

24. August 2016 13:51

Hallo,

und vielen Dank für eure Rückmeldungen. Nach dem ich einiges hin und her getestet habe werde ich wohl den Vorschlag mit mehreren Aufträgen und gesperrtem Lager annehmen.

Ich werde meine Ergebnisse Ende September mal mitteilen.

Vielen Dank und bis später